Das war solitude revival 2024
08. Dezember 2024 , Hüseyin Ates
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Zwischen EM-Fieber und Motorsport-Leidenschaft:
Das Solitude Revival 2024 – Ein Wochenende voller Tradition, Geschichte und Herausforderungen
Während die Fußballwelt gespannt auf die Europameisterschaft 2024 blickte und Stuttgart am selben Wochenende Gastgeber des Viertelfinalspiels Kroatien gegen Italien in der Mercedes-Benz Arena war, fand in der Nähe ein ganz anderes Highlight statt:
Das Solitude Revival 2024.
Trotz solch eines historischen Ereignisses zog es am Wochenende vom 22.-23. Juni 2024 trotzdem über 10.000 Motorsportbegeisterte zur legendären Solitude-Strecke, um Geschichte, Leidenschaft, Tradition und Geschwindigkeit zu feiern.
Historische Highlights und atemberaubende Fahrzeuge
In diesem Jahr begeisterte das Revival mit einer beeindruckenden und wie immer exklusiven Auswahl an Fahrzeugen, die das Herz jedes Automobil-Enthusiasten höherschlagen ließen.
Unter den vielen Highlights stachen die prächtigen Mercedes-Benz Silberpfeile heraus, die von Experten des Mercedes-Benz Classic Centers liebevoll restauriert wurden.
Ebenso beeindruckend war die Präsenz von Porsche Heritage & Museum, die seltene und ikonische Modelle wie den Porsche 917, den 356 Speedster und einen Porsche 962 ausstellten.
Diese Fahrzeuge erzählten nicht nur Geschichten des Rennsports, sondern auch von der Ingenieurskunst und Leidenschaft ihrer Zeit.
Eine Sensation war der seit April 2024 wieder fahrbereite Mercedes 2-Liter-Targa-Florio-Rennwagen von 1924. Dieses 100 Jahre alte Meisterwerk wurde vom Mercedes-Benz Classic Center umfassend restauriert.
Im Mai 2024 bewegte Mercedes-AMG Formel-1-Rennfahrer George Russell den legendären Rennwagen rund um den Großen Preis der Emilia-Romagna in Italien erstmals wieder im Motorsportumfeld.
Beim Solitude Revival, wurde der Targa-Florio-Rennwagen von Markenbotschafter Karl Wendlinger präsentiert. Der Österreicher, der in den 1990er Jahren mit Gruppe-C-Rennsportwagen von Sauber große Erfolge feierte, führte den historischen Rennwagen auf eine Ehrenrunde.
Auch der Mercedes-Benz C 11, ein Gruppe-C-Rennwagen mit einem 537 kW (730 PS) starken Achtzylindertriebwerk mit zwei Turboladern, war mit von der Partie und wurde nicht nur präsentiert, sondern auch gefahren.
Mercedes und Porsche legten sich auch diesmal wieder richtig ins Zeug und unterstützten die Veranstaltung nicht nur mit zahlreichen Fahrzeugen aus ihren Museen, sondern auch prominenten Rennfahrern.
Der rote Mercedes SSK von Jochen Mass im Feld der Vorkriegsfahrzeuge und die Fahrten von Bernd Schneider, der sowohl das Mercedes Pacecar von Bernd Mayländer als auch einen silbernen Mercedes 300 SEL 6.3 bewegte, sorgten für Begeisterung. Norbert Haug fuhr seinen eigenen Mercedes 500 SLC.
Porsche-Ikonen wie Marc Lieb, Walter Röhrl und Kurt Ahrens ergänzten das Fahrerfeld mit diversen Fahrzeugen wie dem Porsche 356 B 2000 GS Carrera GT „Dreikantschaber“, einem 550 Spyder aus dem Jahr 1954, 911 GT3 Rallye, und zahleichen weiteren Legenden. Der Tatort-Schauspieler Richy Müller gab ebenfalls sein Debüt hinter dem Steuer verschiedener Porsche.
Einer von nur sechs weltweit existierenden Sauber Mercedes-Benz C 11 sollte ursprünglich lediglich für Soundchecks genutzt werden.
Doch Karl Wendlinger ließ es sich nicht nehmen, seinen ehemaligen Wagen um die Strecke zu pilotieren. Wie zum Beispiel bei dem Herbert Linge Gedächtnislauf. Um dem im Januar verstorbenen Herbert Linge, sein Erbe als prägenden Teil der Porsche-Geschichte zu würdigen, gab es einen Sonderlauf. Highlight ist ein 550 Spyder von 1954, ergänzt durch weitere Porsche-Sportwagen, die sein motorsportliches Leben nachzeichnen. Mitfahrender Mechaniker bei der Carrera Panamericana und mehrfacher Klassensieger, erhielt Linge den mexikanischen Verdienstorden und bleibt unvergessen.
Der Moment, in dem diese Meisterwerke des Motorsports in Aktion zu sehen war, wird den Besuchern lange in Erinnerung bleiben.
Donnernde Legenden auf der Glems
Ein weiteres Highlight des Solitude Revival 2024 war die beeindruckende Parade historischer Motorräder, die die traditionsreiche Strecke entlang der Glems mit Leben erfüllten. Über 85 Rennmotorräder aus verschiedenen Epochen donnerten über den Asphalt und erinnerten an die glorreichen Tage des Zweiradrennsports. Darunter befand sich die legendäre NSU-Weltmeister-Rennmax, die von Sven Heimberger souverän über die Strecke pilotiert wurde.
Die enge und kurvenreiche Passage entlang der Glems bot den Zuschauern atemberaubende Szenen, als die historischen Maschinen mit beeindruckender Geschwindigkeit und Präzision durch die Landschaft jagten. Die Fahrer, viele in originalgetreuer Rennkleidung, vermittelten ein authentisches Bild vergangener Rennsportzeiten .
Die historischen Motorradgespanne, die mit donnernden Motoren und spektakulärer Präzision, wie immer ein Highlight.
Gefahren von echten Legenden des Rennsports, darunter ehemalige Weltmeister und prominente Gastfahrer, zeigten die Gespanne, was echte Teamarbeit bedeutet:
Pilot und Beifahrer in perfektem Einklang, während sie die Kurven meisterten und das Publikum in ihren Bann zogen.
Unter den Teilnehmern begeisterte vor allem der zweifache Weltmeister Klaus Enders, der gemeinsam mit seinem Co-Piloten nostalgische Rennmomente lebendig werden ließ.
Das Zusammenspiel aus technischer Meisterleistung und sportlicher Eleganz machte die Motorradgespanne zu einem unvergesslichen Erlebnis, das die lange Tradition des Gespannrennsports auf der Solitude würdigte.
Gemeinschaft und Herausforderungen
Am Samstagvormittag verlief das Event reibungslos, und die Stimmung war voller Vorfreude.
Doch um 13:25 Uhr änderte sich alles: Der Regen kam – nicht als willkommene Abkühlung, sondern als Herausforderung für alle Beteiligten. Die Fahrer, darunter auch prominente Gäste wie Richy Müller, mussten ihre Runden unter erschwerten Bedingungen und mit Slick-Reifen beenden.
Dennoch entstanden dabei einige beeindruckende Aufnahmen, die den Mut und die Professionalität der Teilnehmer zeigten.
Erfreulicherweise verliefen die Fahrten trotz der schwierigen Umstände unfallfrei.
Die Ausstellungsbereiche, darunter die beeindruckenden Präsentationen von Porsche und Mercedes-Benz, boten auch während des Regens ein spannendes Programm.
Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, unter Zeltdächern die detaillierten historischen Geschichten der Fahrzeuge gemeinsam mit Rennsportlegenden wie Walter Röhrl zu erkunden.
Am Samstag Nachmittag mussten wir schweren Herzens das Programm vorzeitig beenden. Doch die gute Laune der Besucher blieb ungebrochen.
Mit Schirmen, Ponchos und einem unerschütterlichen Enthusiasmus zeigten sie, dass die Liebe zum Motorsport auch von Regen nicht getrübt werden kann.
Der Sonntag zeigte sich von seiner besten Seite: trocken, sonnig und bestens geeignet für ein volles Programm. Die Besucher, die sich durch die Streckenunterführung auf den Verkehrsübungsplatz wagten, erwartete eine Welt voller Überraschungen und spannender Eindrücke. Dort konnte man die Teilnehmerfahrzeuge nicht nur aus nächster Nähe bewundern, sondern auch mit ihren stolzen Besitzern fachsimpeln.
Ein Highlight war definitiv Porsche’s Jubiläum „50 Jahre Turbo“. Besonders ins Auge fiel eine echte Kuriosität: der „Dreikantschaber“, ein Porsche 2000 GS Carrera 2 mit einer außergewöhnlichen Leichtmetall-Karosserie, die sowohl Bewunderung als auch belustigtes Staunen hervorrief. Manche Besucher fragten scherzhaft, ob er direkt aus einem Science-Fiction-Film entlaufen sei – doch spätestens beim Blick auf seine Rennhistorie war klar: Dieser Wagen ist purer Kult.
Währenddessen sorgte der „Stadionsprecher“ Johannes Hübner für Unterhaltung und Wissenszuwachs.
Mit einem unverkennbaren Augenzwinkern und seinem Fachwissen versorgte er das Publikum mit spannenden Geschichten über die Solitude-Strecke, ihre glorreiche Vergangenheit und die Fahrzeuge, die dort Geschichte schrieben.
Ob alte Anekdoten über waghalsige Überholmanöver oder interessante technische Details – seine Erzählungen machten den Sonntag zu einem Erlebnis für Kopf und Herz.
So auch zu dem Reynard F903 aus der Formel-3-Karriere von Michael Schumacher. Dieses ikonische Fahrzeug, das der spätere siebenfache Formel-1-Weltmeister in der Saison 1990 pilotierte, verkörpert einen bedeutenden Meilenstein in der Motorsportgeschichte.
Ein Fest für die ganze Familie
Das Solitude Revival bot nicht nur für Motorsportfans, sondern auch für Familien ein unvergessliches Erlebnis.
Neben den spannenden Rennen und der beeindruckenden Fahrzeugausstellung gab es zahlreiche Aktivitäten für Kinder, kulinarische Köstlichkeiten und die Möglichkeit, den Motorsport hautnah zu erleben.
Ob bei einem Reifenwechsel am DTM-Fahrzeug, bei spannenden Mitmachaktionen oder beim Lauschen der Geschichten hinter den ausgestellten Fahrzeugen – für jeden war etwas dabei.
Dank an Helfer und Sponsoren
Hinter dem Erfolg des Solitude Revivals steht ein großartiges Team aus Ehrenamtlichen und Sponsoren, die dieses Event möglich gemacht haben.
Ohne ihre Leidenschaft, Zeit und Ressourcen wäre eine Veranstaltung dieser Größe nicht realisierbar gewesen.
Unser tiefster Dank gilt all jenen, die im Vorder- und Hintergrund mit unermüdlichem Einsatz dafür gesorgt haben, dass die Tradition der Solitude fortbesteht.
Mitmachen und Teil der Geschichte werden
Das Solitude Revival ist weit mehr als ein Motorsport-Event – es ist eine Familie, die von ihrer Gemeinschaft lebt. Wenn auch Sie Teil dieser Geschichte werden möchten, laden wir Sie herzlich ein, sich als Helfer oder Sponsor zu engagieren. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass die Legende der Solitude auch in Zukunft weiterlebt.
Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Solitude Revival, das 2026 stattfinden wird, und hoffen, Sie dort wieder begrüßen zu dürfen. Mit noch mehr Highlights, noch mehr Emotionen und hoffentlich strahlendem Sonnenschein!
TICKETS JETZT VERFÜGBAR!
Sei als Gast dabei und sichere dir jetzt Tickets über easyticket.de oder
telefonisch unter (0711) 2555 555.
Vorverkauf:
Stehplatz inkl. Fahrerlager: 26 €
Stehplatz Kombiticket (Sa. & So.) inkl. Fahrerlager: 45 €
Tribüne nicht überdacht inkl. Fahrerlager: 37 €
Tribüne überdacht inkl. Fahrerlager: 42 €
Tageskasse:
Stehplatz inkl. Fahrerlager: 29 €
Stehplatz Kombiticket (Sa. & So.) inkl. Fahrerlager: 45 €
Tribüne nicht überdacht inkl. Fahrerlager: 37 €
Tribüne überdacht inkl. Fahrerlager: 42 €
Kinder unter 16 Jahren haben freien Eintritt (gilt nicht für Tribünentickets).